Ich bin immer wieder erstaunt über Aussagen meiner Klienten/innen bei denen Diabetes Typ 2 diagnostiziert wurde. Es liegt an den Genen oder in der Familie, ich nasche gar nicht viel, ich fahre täglich Fahrrad …..

Doch warum betrifft es immer mehr Menschen – vor allem auch die Jüngeren?

Ich stelle dir meine Arbeitsweise kurz vor und was besonders wichtig ist, um sich wieder fit zu fühlen.

Vor unserem ersten Termin lasse ich meine Klienten/innen mindestens eine Woche ein Ernährungstagebuch schreiben, in dem auch die Bewegung und Schmerzen oder andere wichtige Dinge vermerkt werden sollen.

Im Termin habe ich dann Brot, Brötchen, Honig, Marmelade, Kaffee oder Tee mit Milch und Zucker, Limonaden, Fruchtsäfte, Energie-Drinks, Wein, Bier u.ä. rot markiert. Obst und Gemüse haben einen grünen Strich bekommen und bei Fleisch, Wurst und anderen Fetten gibt es eine gelbe Farbe.

„Oje das ist mir gar nicht so bewusst, dass ich so viel Brot, Brötchen und Nudeln esse. Kohlenhydrate enthalten“. 

Und schon sind wir mittendrin im Gespräch und analysieren, schauen wo wir die „Stellschrauben“ ohne Probleme anlegen können und wo es noch etwas „Überzeugungsarbeit“ meinerseits bedarf.

Denn eines ist mir wichtig: Verbote gibt es keine.

Ich gebe Alternativen zur bisherigen Ernährung, die umgesetzt werden können. Und diese Umsetzung dauert in der Regel, denn der Diabetes ist auch nicht über Nacht gekommen.

Da mittlerweile feststeht: Die Volkskrankheit Diabetes Typ 2 ist heilbar, habe ich das „Unterstützungsgen“ entwickelt. Und da nicht nur die Ernährung, sondern der gesamte Lebensstil wichtig ist angeschaut zu werden, dauert unsere Zusammenarbeit meist länger. 

Fest steht, Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel führt und ernsthafte gesundheitliche Folgen mit sich bringen kann.

Klar ist auch, der Grund für die starke Verbreitung ist der moderne, westliche Lebensstil.

Das heißt: Zu viel Zucker, zu viele Kalorien, zu wenig Bewegung. 

Haben die Klienten/innen dies verstanden, schauen wir noch hinter die „Kulissen“

Ja, die genetische Veranlagung scheint bei Diabetes Typ 2 eine Rolle zu spielen. Kinder eines an Diabetes Typ 2 erkrankten Elternteils haben ein hohes Risiko, ebenfalls zu erkranken.

Doch eines darf man verstehen, es wird die Anfälligkeit für eine eventuelle Insulinresistenz vererbt, nicht der Diabetes. Darauf kann jeder der in Familie einen „Diabetes Fall“ hat, also bei sich selbst persönlich Einfluss nehmen. 

So und nun geht es an die konkrete Umsetzung. Es gilt die Gewohnheiten, die zu der Erkrankung geführt haben, durch neue sinnvolle und gesunde Gewohnheiten zu ersetzten – und das dauerhaft.

Dazu gehört die Kohlenhydratzufuhr reduzieren

Diabetes ist eine Kohlenhydratstoffwechsel-Störung, die vor allem durch zu viele Kohlenhydrate verursacht wird. Es ist entscheidend die Kohlenhydrate zu reduzieren. Zucker findet man vor allem in industriell verarbeiteten Nahrungsmitteln. Da der Zucker oft entscheidend zu einer Insulinresistenz beiträgt, gilt es zu schauen, wo er überall steckt. Also auf die Verpackung schauen, gehört ab sofort zur Aufgabe beim Einkaufen.

Doch was sollte gemieden werden?

Limonaden in denen Zucker enthalten ist. Sie sehen aus wie Wasser und sind meist voller Zucker oder Zuckerersatzstoffen. Finger weg und sich das Wasser selbst zubereiten mit Zitronen-, Orangen- Gurkenscheiben. Viele Kräuter wie Minze eignen sich super, den Flüssigkeitsbedarf zu decken. Süßgetränke, dazu zähle ich auch Energy Drinks, die oft anstelle von Zucker Ersatzstoffe wie Aspartam enthalten und damit gleichzeitig unsere Nerven schädigen können, gehören zu den Genussmitteln. Süßigkeiten, Kuchen, Desserts, Nudeln und Fruchtsäfte müssen eingeschränkt, als nette Ergänzung, aber nicht als Nahrungsmittel verzehrt werden.

Eine fettgesunde Ernährung

Oft geht kohlenhydratreiche Ernährung mit einer fettreichen Ernährung einher. Gute Fette benötigt der Körper, denn jeder von uns hat einen Fettstoffwechsel. Wird der nicht bedient, fehlt dem Körper ein wesentlicher Baustein. Doch gute Fette kommen nicht aus der Currywurst oder den Pommes. Besonders schädlich sind Transfettsäuren in Margarine, Keksen, lange haltbaren Wurstwaren.

Pflanzliche Fette wie Olivenöl, Nussöle, Kokosöl oder das Omega- 3 Fettsäure liefernde Leinöl sind ab jetzt in der Küche und im Essen zu finden. Diese guten Fettsäuren helfen Entzündungen vorzubeugen und unterstützen den Körper mit den Entzündungen besser umzugehen. Vor allem Entzündungen im Körper, welche eine Insulinresistenz begünstigen, meine ich hier. Nutze täglich Omega-3-Fettsäuren auch aus Chia-Samen und Hanfsamen. Sie können das Risiko an Diabetes zu erkranken, senken.

Die Energiezufuhr anzupassen und eventuell abzunehmen

Viele an Diabetes erkrankte Menschen sind übergewichtig. Der Hauptgrund dafür liegt darin das mehr Kalorien zugeführt werden, als der Körper benötigt. Um das zu hohe Gewicht und vor allem das Bauchfett zu reduzieren, ist eine Umkehr der Bilanz nötig. Erhöhe den Anteil am besten durch frisches saisonales Gemüse und eiweißreiche und super sättigende Lebensmittel wie Nüsse und Samen.

All die industriell verarbeiteten Produkte, die oft viele unzufrieden machende Kalorien beinhalten, sollten rigoros reduziert oder am besten ganz aus dem Ernährungsplan gestrichen werden.

Nutze natürliche Lebensmittel

Sie versorgen deinen Körper mit allen Nährstoffen, die er braucht und ergeben eine natürliche gesunde Sättigung. Obst wie Beeren, saisonales frisches Gemüse, Wildkräuter, Nüsse, Samen und Sprossen sind sehr zu empfehlen. Dazu kannst du Quinoa, Naturreis, Hirse oder Buchweizen als Kohlenhydratbeilage hinzufügen.

Iss regelmäßig und achtsam

Ich empfehle 3 Mahlzeiten am besten in einem Abstand von 4 bis 5 Stundenzu essen. Dadurch versorgst du den Körper regelmäßig mit Nährstoffen. In der Zwischenzeit kann sich deine Bauchspeicheldrüse erholen, um rechtzeitig zur nächsten Mahlzeit ausreichend Insulin zur Verfügung zu stellen. Naschen oder überall im Büro zugreifen ist gar nicht nötig und bringt die Bauchspeicheldrüse an ihre Grenzen.

Ganz wichtig ist es, bewusst und achtsam sowie in Ruhe zu essen und zu genießen. Nutze all deine Sinne und kaue gründlich. Deine Bauchspeicheldrüse wird es dir danken.

Bewege dich ausreichend

Glaub mir nur die passende Ernährung wird nicht reichen, um dem Diabetes den Kampf anzusagen. Bewegung ist das beste Mittel gegen Diabetes und Insulinresistenz. Du brauchst auch nicht gleich für einen Marathon zu trainieren. Schau mal, was in deiner Wohnortnähe angeboten wird. Vielleicht spornt es dich an, gemeinsam in einer Gruppe zu trainieren. Bewegung kann die Insulinempfindlichkeit der Zellen verbessern und das ist inzwischen vielfach bestätigt worden. Jede Bewegung zählt, steig doch eine Station eher aus und gehe das letzte Stück zu Fuß. Nutze Treppen wo immer sie zu finden sind, gehe spazieren, nimm das Fahrrad. Du merkst, am besten ist die Bewegung an der frischen Luft. Sport nur am Fernseher oder dem Laptop zu verfolgen, verbrennt keine Kalorien.  

Reduziere deinen Fleisch- und Wurstkonsum

Hier findest du die ungesunden Fette und oft werden beim Diabetiker Typ 2 erhöhte Werte beim Speichereisen nachgewiesen. Ein erhöhter Ferritinspiegel kann zu oxidativem Stress führen und zu einer Schädigung der Bauchspeicheldrüsenzellen beitragen. Fleisch- und Wurstwaren enthalten viel Salz, was auch den Nieren zu schaffen machen kann.

Trinke ausreichend Wasser

Das ist wichtig, damit dein Stoffwechsel optimal funktionieren kann. Es sollten mindestens 2 Liter täglich sein.

So können alle Stoffwechselprozesse optimal ablaufen, die Abfallprodukte können gut entsorgt werden und du fühlst dich energiegeladener.

Gib deinem Körper alle Nährstoffe

Iss abwechslungsreich, der Jahreszeit entsprechende Obst- und Gemüsesorten am besten frisch zubereitet und trinke ausreichend. Dann bist du mit allen wichtigen Mikro- und Makronährstoffen gut versorgt. Fühlst du dich mal nicht so leistungsfähig lass deine Vitalwerte in der ersten Zeit regelmäßig kontrollieren, um eventuelle Mängel schnell ausgleichen zu können.

Zusammenfassend gebe ich dir noch Folgendes an die Hand:

Ob du einen Diabetes Typ 2 entwickelst oder bereits hast, hängt insbesondere vom Lebensstil ab.

Ändere diese wesentlichen Aspekte:

  • das Bewegungsverhalten
  • die Ernährung
  • das Körpergewicht. 

Ich unterstütze dich gern bei deiner Umsetzung.

So kannst du statt lebenslang Medikamente einzunehmen oder Insulin spritzen zu müssen, mit einem ganzheitlich gesunden Lebensstil, der vor allem eine gesunde Ernährung und viel Bewegung umfasst, die Insulinsensitivität verbessern und den Diabetes möglicherweise heilen.

Sprich mich gerne an.